ALLGEMEINES:

Es ist jetzt höchste Zeit, die Wasseruhren auszubauen. Da man die Uhren kaum vollständig entwässern kann, sollten sie nicht in der Gartenhütte zurückgelassen werden. Eisbildung kann das Zählwerk beschädigen. Auch bei den Wasserleitungen ist darauf zu achten, dass sie entleert werden.

Der Kalender der  Naturerscheinungen und Naturentwicklung ("Phänologischer Kalender") zeigte uns zu Beginn des Monats November den Übergang zum Winter an. Der phänologische Winter ist eine Zeit der weitgehenden Ruhe in der Vegetation.  Dieser phänologische Winter dauert im Durchschnitt der deutschen Regionen bis zur Mitte des Monats Februar.

Ausführliche Informationen zum "Phänologischen Kalender" erhält man beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Main:

www.dwd.de , und dann weiter über den Bereich "Klima + Umwelt" zum Bereich "Phänologie". 

An den Naturerscheinungen und der Naturentwicklung orientiert sich auch die Festlegung der meteorologischen Jahreszeiten. Der meteorologische Winter beginnt am 1.Dezember und endet mit dem Monat Februar.
Die astronomischen Jahreszeiten dagegen richten sich nach dem Stand der Sonne. So beginnt der astronomische Winter am 22.Dezember. An diesem Tag hat die Sonne ihren kürzesten Tageslauf ( Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang) und mittags ihren niedrigsten Stand über dem Horizont. Es ist der Tag der Wintersonnenwende. Von nun an werden die Tage bis zur Sommersonnenwende immer ein bißchen länger. Wer die Möglichtkeit hat, den Schattenwurf eines Gebäudes auf dem Erdboden zur Mittagszeit zu beobachten, wird sehen, dass dann der Schatten von Woche zu Woche merklich kürzer wird, weil die Mittagssonne immer höher steigt.
Übrigens,
hier in Südhessen haben wir es besonders gut: Am astronomischen Winteranfang ist die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in Darmstadt 14 Minuten länger als in Kassel.


GEMÜSEGARTEN:

Noch immer ist es Zeit Grünkohl und Rosenkohl zu ernten. Soweit noch nicht geschehen und bei Interesse sollten bestimmte Salatpflanzen (z.B. Feldsalat, Rucola, Radicchio) mit einem Tunnel aus Folie oder Vlies überbaut werden, um die Erntezeit zu verlängern.

Abgeerntete Gemüsebeete bei schweren und lehnigen Böden werden mit Vorteil im Winter umgegraben. Der Boden wird dabei nur grob aufgelockert, da die großen Stücke durch den Frost zerfallen. Im Frühjahr ist dann nur noch eine Nachbearbeitung mit der Harke erforderlich.

Experimentierfreudigen Kleingärtnern bietet sich aber den Winter über noch eine andere Möglichkeit, sich mit vitamin- und mineralstoffreichem "Grünzeug" zu versorgen. Man kann nämlich, genauso wie das ganze Jahr über mit Kressesprossen, im Winter auf der Fensterbank Sprossen aus verschiedensten Saatkörnern erhalten. Man nimmt dazu unbehandeltes Saatgut z.B. von Bockshornklee, Radieschen, Rettich, Senf, Linsen, Mungobohnen, Broccoli oder verschiedenen Getreidesorten. Dann braucht man weiterhin ein Einmachglas, Mull oder Gaze zum Abdecken des Glases,und einen Gummiring, zur Befestigung der Abdeckung am Einmachglas.
Das Saatgut wird unterfließendem Wasser gründlich gespült und dann werden etwa zwei Eßlöffelvoll in jedes Glas gegeben. Gläser verschließen. Samen in lauwarmem Wasser Vorquellen lassen; dauert je nach Sorte vier bis zwölf Stunden. Dann wieder spülen und abtropfen lassen. Die Gläser am ersten Tag dunkel stellen, danach hell und warm (18-20 °C), ohne direkte Sonneneinstrahlung (ggf. mit einem Pappedeckel vor der Sonne schützen). Jeden Tag müssen das Saatgut und später die Keimlinge zweimal mit frischem, nicht zu kalten Wasser gespült werden. Jeweils gut abtropfen lassen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Je nach Sorte sind die Sprossen dann nach drei bis acht Tagen erntereif. Vorsicht jedoch bei Alfalfa (amerikanische Bezeichnung für Luzerne): Die Sprossen enthalten anfangs zu Ihrem Schutz ein Fraßgift (Canavavin), dass erst nach etwa sieben Tagen abgebaut ist. Hierbei also lieber etwas länger warten, bis sich die ersten kleinen grünen Blättchen entwickelt haben. Ansonsten wird den Alfalfasprossen nur Gutes nachgesagt.

 
KRÄUTERGARTEN:

Viele Kleingärtner versuchen immer wieder einen Rosmarinstrauch über den Winter zu bringen. Das gelingt jedoch nur selten. Selbst angeblich winterharte Sorten überleben manchen Winter nicht. Das Problem ist die fehlende Luftfeuchigkeit. Kalte Luft enthält weniger Feuchigkeit und bei einer längeren Frostperiode vertrocknet dann der Rosmarin. In einem unbeheizten Gewächshaus sind die Überwinterungschancen für die Pflanzen deutlich besser. Für niedrig wachsende Kräuter, die nicht extrem kälteempfindlich sind, z.B. wie Petersilie und Berg-Bohnenkraut (Satureja montana) empfiehlt sich eine Lochfolien- oder Vliesabdeckung, damit auch nach Schneefall noch geerntet werden kann. 


OBSTGARTEN: 

Es ist jetzt die Zeit des Baumschnitts. Es ist zwar nicht die beste Zeit für die Bäume, aber der Kleingärtner ist jetzt frei von anderen Arbeiten. Da sich die Bäume in einer Ruhephase befinden, können sie nicht selbst für einen Verschluss der Schnittstellen sorgen. Es ist deshalb gleich nach dem Schnitt ein Abdeckmittel (sog. Wundverschlussanstrich, Rindenbalsam und dergleichen) auf die Schnittflächen aufzutragen, da sich dort Pilzsporen ansiedeln können.

Wer einen Kirschbaum gegen Anfang des Monats zu schneiden hat, sollte den Baumschnitt nach Zweigen mit Blütenknospen durchsuchen, um sie als Barbarazweige zu Weihnachten zum Blühen zu bringen. Der eigentliche Barbaratag ist der 4.Dezember, aber es blühen um die Zeit der Weihnachtsfeiertage auch Zweige, die kurz vor oder nach diesem Tag geschnitten wurden. Hilfreich ist es, wenn die Zweige eine bis zwei Stunden in warmes Wasser (15° - 20° C) gelegt werden, bevor man sie in eine Vase stellt.

Die Beschreibung des Baumschnitts (hier: Winterschnitt) füllt ganze Fachbücher und überschreitet damit den Rahmen dieser Hinweise. Wenden Sie sich hierzu an die Fachberater in Ihrem Kleingärtnerverein oder erwerben Sie die entsprechende Fachliteratur, die es auch in Ausführungen für den interessierten Freizeitgärtner gibt.

An eine Arbeit kann sich aber auch der Anfänger im Obstbaumschnitt wagen: Das Entfernen der Jahrestriebe, der sogenannten Wasserschosse. Sie entstehen vorrangig an Birnen- und Apfelbäumen als auffallend lange unverzweigte Ruten, die gerade anfangen, zu verholzen, d,h. die Farbe der Rinde wechselt von grün über oliv hin zu einem hellen Braun. Besonders häufig treten sie auf, wenn der Baum im letzten Winter (von einem Fachmann) stark geschnitten wurde. Zuerst werden alle steil aufrecht stehenden Jahrestriebe dicht am aufsitzenden Ast abgeschnitten. Danach folgen die Jahrestriebe, die zu dicht beieinander stehen. Zum Schluss entfernt man die Triebe, die in die Baumkrone hineinwachsen oder sich mit anderen Zweigen berühren. Damit hat man dann schon eine ganze Menge für eine gute Weiterentwicklung des Baumes getan.

  
ZIERGARTEN: 

Auch der Winter bringt noch eine ganze Reihe an blühenden Sträuchern. Was bei einem oberflächlichen Blick oftmals für eine blühende Forsythie gehalten wird, ist in Wirklichkeit der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum). Die leuchtend gelben, glöckchenförmigen Blüten sitzen an den blattlosen ginsterartigen Zweigen und je nach Schnitt des Busches können sie zum Beispiel an dem Gerüst an einer Hauswand eine wunderbar leuchtende Fläche bilden. Die Blütezeit hängt vom Kleinklima am Standort ab und kann vom November bis zum Januar gehen.
 
Der Winterjasmin ist übrigens der echte Jasmin und sollte nicht verwechselt werden mit dem Falschen Jasmin (Philadelphus), der im Gegensatz zu seinem echten Namensvetter sehr intensiv duftet und im Juni mit weißen Blüten blüht.
Ein weiterer, verblüffender Zierstrauch ist der Duftschneeball (Viburnum x bodnatense) aus der Gattung der Schneeball-Sträucher (Viburnum). An unbelaubten Zweigen entwickelt er zartrosa Blüten mit einem sehr deutlichen Duft. Auch hier hängt die Blütezeit sehr vom Standort ab.

An Ziergehölzen, die im Frühling blühen sollen, ist jetzt grundsätzlich kein Korrekturschnitt durchzuführen, da man sonst die Blütenknospen gleich mitentfernen würde. Lediglich Zweige und Äste, die einen bei der Gartenarbeit stören oder gar gefährden würden, sind zu entfernen. Der Korrekturschnitt an Ziergehölzen wird jeweils nach der Blüte durchgeführt.

Immergrüne Ziersträucher brauchen auch im Winter eine Versorgung mit Wasser sobald frostfreie Tage auftreten. Bei Sonnenschein verlieren diese Pflanzen Wasser über ihre Blätter, das sie nicht nachziehen können, wenn der Boden gefroren ist. Abgestorbene Pflanzen, die man im Frühjahr vorfindet, sind oftmals nicht erforen sondern vertrocknet.


DÜNGUNG:

Die Zeit des Düngens ist eigentlich vorbei. Wenn jedoch Beete umgegraben werden, kann man auch gleich Kompost einarbeiten.  

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